Gut zu wissen

Lobpreis & Worship

An die Freunde der Lobpreis-Musik

Ich habe einen langen Weg hinter mir, habe eure Musik früher belächelt und eure Szene mit allen Klischees belegt, die es so gibt:
theologisch dogmatisch und unreflektiert, gegen Gleichberechtigung, oberheilig und unterkomplex.

Nach jahrelangem Lernen durch viele Gespräche mit Menschen, die mir von ihrer Begeisterung und ihrem Verständnis der Musik erzählten, habe ich angefangen, diese Musik offiziell zu verteidigen, gerade auch in Kreisen, in denen diese Klischees zum guten Ton gehören. Dafür wurde ich mitunter belächelt. Nun denn. Ich war ja lange Zeit nicht besser.

Gerade in den letzten 2 Jahren habe ich dann wahrgenommen, wie sehr die Szene sich auch weiter entwickelt, wie bunt sie wird, wie sehr sie die eigene Geschichte reflektiert. Die Interviews im Podcast „Lobpreis & Theologie“ mit den Vorreitern im deutschsprachigen Raum u.a. mit Albert Frey sind toll! Danke an Tim!
Und Songwriter Martin Pepper hat mir sein aktuelles Album schon vor der Veröffentlichung geschickt und ich kann sagen: Es ist richtig gut! Lara Neumann hat einen tollen Weg hinter sich, schreibt nun ganz neu Musik. Und Jelena Herder spielt eh in einer anderen Liga …
Lobpreis, diese Szene ist in Dt. auf einem tollen Weg. Anerkennung für das, was ihr macht. Hier können jetzt endlich die Gräben zuwachsen zwischen Pop in der Landeskirche und freikirchlich geprägter Musik. Denn auch wir sind auf dem Weg und haben nicht nur in Sachen Professionalität viel von euch gelernt. Danke!

Schade bei all dem ist lediglich, dass es aktuelle Größen gibt (siehe Outbreakband), deren Protagonist*innen all das vertreten, wofür eigentlich kaum jemand stehen mag. Ihre Posts (z.B. Gleichsetzung der EKD mit Nazibischöfen) sind wohl nicht umstritten, sondern einfach „out of all“, weit über dem, was irgendwie noch vertretbar ist. Hier würde ich mir von der Szene mehr Klarheit wünschen. (Einige tun dies natürlich!) Wann, wenn nicht bei diesen unsäglichen Diffamierungen von queeren Menschen!

Doch uns verbindet viel mehr.
Lasst uns die Szenen noch bunter zusammen bringen.

Aber ohne Rechtsaußen!

Jan Simowitsch